“Ach wie schön, bin ja richtig früh dran”, denke ich, als ich im Taxi auf dem Weg zum Flughafen Cozumel nochmal auf mein Flugticket schaue. Abflug 10:47, noch zwei Stunden, also. Moment. Da steht ja Abflug Cancun!!
Rückblick: Als ich in Guatemala war, ging das Internet nicht richtig. Also musste die Bekannte, die ich in Puebla besuche, das Ticket buchen. Irgendwie haben wir uns misverstanden. So scheint mir.
Zurück in der Gegenwart: Cancun steht jetzt da auf dem Eticket. Ja doof, ist halt jetzt ein anderer Flughafen. Maya Airlines bietet zum Glück stündlich Flüge von Cozumel nach Cancun an und gerade als ich den Flughafen erreiche, will die Dame den Schalter schließen. Ich bekomme den Flug für rund 500 Pesos (38 US Dollar) und kann vorerst durchatmen: ich darf noch mit. In 20 Minuten kommt man von A nach B, allerdings wird es zeitlich trotzdem eng. Ich lande und laufe zum Check-In für meinen Flug nach Puebla. Geschafft. Danke Mayan Air, auch für den phänomenalen Ausblick auf die Insel und das Meer (siehe Video). Das private, zweimotorige Propellaflugzeug mit etwa 20 Sitzplätzen und Sicht auf das Cockpit hatte natürlich auch seinen Charme.
In Puebla angekommen treffe ich mich mit Yazmin.
Rückblick, September 2007: ich halte mich an meinem Bierkrug fest, während ich mich mit den Mexikanerinnen neben mir unterhalte. Eine davon ist Yaz. Sie arbeitet seit 8 Jahren bei Volkswagen in Mexiko. Eine Marke, die sich hier ganz großer Beliebtheit erfreut (jedes 10 Fahrzeug ist ein kleiner und meist sehr alter VW Käfer).
Zurück in der Gegenwart: der kleine weiße VW Beetle (den ich später auch
mehrfach selbst fahren darf) bringt mich in die Altstadt von Cholula – ein Viertel von Puebla, das mich sehr an Antigua erinnert. Nur mit cleaneren, weil neueren Häusschen und anständigen Straßen. Auch hier ziert ein mächtiger Vulkan das Stadtbild, diesmal der Popocatepetl. Ich bin sofort verliebt und mein Ziel den über 5400 Meter hohen Gipfel des noch (hyper)aktiven Monsters zu besteigen habe ich ganz klar vor Augen. Leider liegt genau da auch der Hund begraben und man darf nicht rauf. Zu aktiv heißt es. Als ich die großen Rauchwolken aus dem Kegel steigen sehe, verstehe ich wieso. Daher gebe ich mich geschlagen und begnüge mich mit dem Iztaccihuatl direkt gegenüber. Mehr dazu im Video.
Über den Paso del Cortes kommt man in den Nationalpark, der ansonsten auch noch andere Schmankerl zu bieten hat (und mich mit seinen Pinienwäldern irgendwie an Kanada erinnert). Es ist hier übrigens sau kalt. Also wirklich richtig kalt. Ich packe daher meine Thermounterwäsche aus und öffne meinen Outdoor-Vakuumbeutel, der meine Jacken beinhaltet. So kalt ist es. Mein Aufenthalt im Nationalpark gipfelt in einer Übernachtung in einem kleinen Hotel. Hier ist standesgemäß alles aus Holz (wirklich, genau wie in Kanada!) und geheizt wird per Kamin. Der bleibt allerdings aus, weil: hier ist ja keiner der sich um uns kümmert. Eigentlich hätte man auch draußen übernachten können; nur die Matratzen entlasten meinen müden, zermürbten, geschlauchten und vom Gebirge geschliffenen Körper. Ich suche noch nach passenden Adjektiven. Der Anstieg auf etwa 4900 Meter war schon ziemlich krass und ich bin momentan alles andere als trainiert. Zumal der Sauerstoffanteil in der Höhe einfach spürbar abnimmt.
Heute geht’s nach Mexico City, die Neun-Millionen-Stadt. mein letzter Stop bevor es nach Panama geht. Ich freu mich schon auf Teotihuacan!
Das passt jetzt leider nirgendwo rein deswegen hier: warum müssen eigentlich in allen Gerichten überall Chilischoten sein? Ich bin sonst eh schon eine echte Pussy, was scharfe Speisen anbelangt. Aber hier wollen mich die Mexikaner einfach systematisch umbringen! Neulich in der Bar konnte mich nur der Mezcal-Shot vor dem sicheren Tod retten und meine brennende Zunge löschen.
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