Mensch, hier (in Lateinamerika) kommt man ganz durcheinander: Überall gibt es beispielsweise San Marias oder San Pedros – wer ist eigentlich dieser Pedro? Und auch Antigua war ja meiner Kenntnis nach immer eine Insel in der Karibik. Jetzt gibt’s die Stadt Antigua hier auch noch, nahe Guatemala City. Und was für ein hübsches Städtchen das ist. Ich bin verliebt, in den bunten und spanischen Kolonialstil der Häuser und Kirchen, den schönen Innenhöfen, den gepflegten und farbenfrohen Gärten, den immerfreundlich-immerglücklichen Menschen und dem Understatement, mit dem sich selbst große US-Marken wie McDonalds hier ins Stadtbild eingefügt haben. Die Vulkanregion ummantelt die Kleinstadt außerdem mit ästhetischen Hügeln und Kratern. Man heiratet hier viel, und es braucht keine fünf Minuten, um zu verstehen wieso. Ich hoffe nachstehendes Video fängt den Charme etwas ein.
Gestern war ich auf dem Vulcan de Agua, der Anstieg war für meine ungeübten Beine zäh und schwer. Vielleicht hätte ich mir den Vormittagslauf nach Santa Maria de Jesus sparen sollen, aber ich hatte auch nicht geplant, dass mich die Abenteuerlust derart packt. Alle paar Kilometer auf dem Weg nach oben wird man übrigens von mit Macheten bewaffneten und mit Funkgeräten ausgestatteten Rangern gestoppt, die einem anbieten doch bitte gemeinsam weiterzulaufen – vor Allem, wenn man alleine unterwegs ist. Zum Schutz vor potentiellen Banditen, sagen sie. Beim fünften Ranger gebe ich Kleinbei und füge mich, die 20 Quentzales bringen mich nicht um. Die Banditos hier vielleicht schon…
Leider war ich etwas zu spät unterwegs und konnte daher den Gipfel/Krater nicht rechtzeitig erklimmen, um noch genug Sonnenlicht für den Abstieg zu haben. Man hätte auch im Krater übernachten und den Sonnenaufgang miterleben können, hätte man den Schlafsack dabei gehabt. Hätte, hätte… Mein nächstes Ziel San Pedro am Atitlan See hat noch genug Vulkane für mich parat, denke ich, und freue mich auf den nächsten Stop. Und ein bisschen Konditionstraining brauch ich ohnehin, denn so geschmeidig wie die Ranger hier den Berg rauf und runter düsen, bin ich noch ganz lange nicht. Ganz zu Schweigen von den Erntebauern und Holzsammlern, die ganz bequem auf 2200 Metern noch ihre schwere Last nach unten ins Dorf schultern (siehe Foto). Im Rentneralter!
Per Kutsche kann man sich durch Antigua chauffieren lassen, aber eigentlich kommt man prima auch zu Fuß überall hin. Charmante Bars und Restaurants stehen Wand an Wand, sodass man nicht lange laufen oder suchen muss.
Vorgestern war ich mal wieder in solch einer Bar; Angie and Angie. “Klingt doch vielversprechend”, denke ich, als ich das Schild sehe und trete ein. Ich setze mich an die Theke und es dauert nicht lang, bis mich die Bartenderin über mein Leben ausfragt und die Besitzerin (Angie) mich für Johnathan Rys Meyers hält und Fotos mit mir knispen lässt. Ich spiele kurz mit, dann gebe ich mich als Deutscher aus und kassiere dennoch munter Shots. Die Lifeband sorgt mit spanischer Musik für Stimmung und ich genieße mein Leben. Oh wie schön ist Antigua.
Mist, jetzt hab ich mir die Überschrift für Panama ruiniert. Muss ich mir eben was anderes einfallen lassen…
Hi Philipp, dünne Luft da oben ? Gefällt mir, deine persönliche Sicht auf ein Weltkulturerbe( seit 1979)! Alle Achtung, ist kein Spaziergang, von à 1500 m ü. Meeresspiegel bis hinauf – der Volcán de Agua hat doch 3760 m, nicht?
Auch deine rhetorische Frage gefällt mir, denn klar weißt Du auch, wer dieser Don Pedro war, der mit dem Schlüssel, alias Simon Petrus („conocido también como Cefas, … conocido por ser uno de los doce apóstoles …“)
Pass gut auf Dich auf und – „Vayas con (la bendición de) Dios » !
das mit den videos mag ich! und das zwinkern zum schluss höhö 🙂