Schau dich schlau

Viele von euch waren bestimmt noch nie in Australien. Ich bin so frei und spucke deswegen mal ein paar Definitionen aus (wie sie meiner Meinung nach auch so wie sie sind in jedem Lexikon uebernommen werden koennten):

Aussie Football – Chaotischste aller australischen Sportarten. Keine Parallelen zum europaeischen Fussball erkennbar. Ziel ist es, den eifoermigen Lederball mit dem Fuss zwischen den vertikal aufgestellten Torpfosten zu befoerdern, wobei hierfuer drei aneinanderangrenzende Tore pro Seite zur Verfuegung stehen. Die aeusseren beiden geben jeweils einen Punkt, das innere Tor sechs Punkte. Gespielt wird auf einem runden Rasenplatz. Zu jedem Zeitpunkt befinden sich mehr als 30 sehr massiv gebaute, grimmig dreinschauende Gestalten auf dem Spielfeld, darunter mehrere Schiedsrichter, Wassertraeger und die so genannenten “Runner” (die ohne Spielunterbrechung einfach aufs Feld laufen koennen). Letztere spielen mehr oder weniger Fluesterpost mit den taktischen Anweisungen, die der Trainer fuer die Spieler parat haelt. Im Gegensatz zum Rugby darf per Hand nach vorne gepasst werden, allerdings muss der Ball die fixierende Hand mit Hilfe eines festen Faustschlags verlassen. Und viele weitere Regeln koennten jetzt hier stehen…

Klammer auf ( Fuer Euopaeer hinterlaesst diese Sportart zweifellos einen befremdlichen ersten Eindruck. Vor allem dann, wenn man diesen massiven, grimmig dreinschauenden Gestalten dabei zusieht, wie sie die Arme nach vorne herausgestreckt versuchen den unkontrollierbaren Bewegungen eines rollenden Rugbys Herr zu werden. Unter “Grazioes” findet man diese Sportart jedenfalls in keinem Lexikon. Ich war vergangene Woche in meiner ersten Aussie-Football-Begegnung, Richmond gegen Essendon. Zwei der aeltesten Teams in Melbourne trafen aufeinander. Mit Blick auf die Tabelle sicher nicht die staerksten Kontrahenten der Liga, spannend war die Partie nichtsdestotrotz bis in letzter Sekunde! Das MCG (Melbourne Cricket Ground) beherbergt rund 90.000 Zuschauer, und macht im Vergleich zur Allianz-Arena in Muenchen doch einiges mehr her – nicht zuletzt wegen seiner bewegten Historie. Aussie-Football, genauso wie Cricket, hat hier eine lange Tradition… ) – Klammer zu

Outback – Von rote Erde gepflastertes Oedland im australischen Inland. Wirklich sehr oedes Oedland.

Klammer auf ( Deswegen habe ich mir das Outback auch nicht angetan. Mehrere hunderte Kilometer auf vier Raedern durch das rote Niemandsland zu cruisen, nur um am Ende nen bloeden grossen Felsen in der Mitte einer sehr kargen und sehr flachen Wueste zu sehen? Nein Danke. Davon mal abgesehen, hatte ich dafuer auch ueberhaupt keine Zeit. ) – Klammer zu

Kakadu – Ein grosser Vogel. In Deutschland als Kakadu bezeichnet, assoziiert in Australien hingegen niemand einen Vogel mit diesem Begriff – sodern den gleichnamigen Nationalpark im Norden des Landes.

Klammer auf ( Als ich den Leuten hier versucht habe klar zu machen, dass ich waehrend meines Aufenthaltes Down Under leider noch keinen Kakadu zu Gesicht bekommen habe, wurde ich sehr merkwuerdig angeschaut. Weder der anwesende Parkranger, noch der Biologiestudent konnten mit dem Wort irgendetwas lebendiges in Verbindung bringen. Habe wohl fuer den runninggag des Abends gesorgt… Tatsaechlich heisst das Viech hier “Cockatoo”. Kann ja kein Mensch ahnen. Und warum sollte man das Tier auch anders bezeichnen als den Nationalpark?? Dafuer konnte ich dann mit meinen detaillierten Fachkenntnissen zum Koala auftrumpfen, die ich mir neulich im Zoo angeeignet habe: entgegen der weitverbreiteten Annahme hat Eukalyptus fuer Koalas naemlich nicht die selbe Wirkung auf den Organismus, wie Mariuhana fuer den Menschen. Diese Tiere sind einfach von Natur aus chillig 🙂 ) Klammer zu

Genug definiert fuer heute. Ich versuche euch jetzt einmal in aller Kuerze zu erklaeren, wie eigentlich meine Reiseroute der letzten paar Wochen ausgesehen hat.

Perth – Adelaide

Adelaide – Melbourne

Melbourne – Sydney

Sydney – Brisbane

Brisbane – Christchurch (Neuseeland)

Von Christchurch mit dem Auto die gesamte Suedinsel abgeklappert, zurueck zum Ausgangsort

Christchurch – Cairns

Von Cairns aus mit dem Auto aus erst nordwaerts nach Townsville, dann suedwaerts nach Brisbane

Brisbane – Sydney *

Sydney – Melbourne

Am Sonntag gehts weiter nach Wellington, von wo aus ich die Nordinsel unsicher machen werde. Mitte August bringt mich die Star Alliance nach L.A. Von dort aus gehts planmaessig nach San Fransisco, und zwar mit dem Auto – die Route 66 entlang.

*Praktischerweise absolviert der liebe Florian derzeit sein Praktikum in Sydney – die Gelegenheit konnte ich mir natuerlich nicht nehmen lassen, ihn und seine bezaubernde Freundin Alena vor Ort besuchen zu kommen. Das Ergebnis waren wie erwartet lange Naechte und viele leere Flaschen.

Leider war zu diesem Zeitpunkt der Papst in der Stadt. Diese “fucking Christians” waren einfach ueberall! Mit ihrer gespielten Froehligkeit und ihren dooven Gitarren und ihren laecherlichen orange-gelben Rucksaecken! Naaaja ich will mal nicht so sein – wenns schon einen Weltfrauentag gibt, darf es von mir aus auch mal einen Weljugendtag geben… Oder?

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